Halte die Leuchter für aus der Zeit kommend - es gab eben nicht nur die allerersten Giessereien sondern auch auch günstigere Angebote die oft schon industriell hergestellt worden sind.
Solche Leuchter waren damals recht populär und jeder Dorfpfarrer freute sich endlich ein Paar neuer Leuchter in der Kirche vorzeigen zu können. Aufgrund finanzieller Engpässe (manchmal war der Klingelbeutel halt doch nicht so gut gefüllt worden :o) wurde bei der Beschaffung auf das etwas günstigere Angebot zurück gegriffen - und schon zeigte sich eine einfachere, nicht ganz so sorgfältige Verarbeitung an denen Stellen die nicht sofort sichtbar waren.
Alte Barock Altarleuchter aus Holz geschnitzt waren oft genug nur an der Sichtseite mit Fassung und besonders sorgfältig verarbeitet. Die Rückseite konnte durchaus noch sägerauh sein...
Da ein Gottesdienst nur eine bestimmte Zeit dauerte und die Gläubigen primär mit der Verrichtung diverser Gebete beschäftigt waren, mit Niederknieen und Erheben - fielen solche etwas nachlässiger gearbeitete Stücke nicht negativ auf.
So zumindest hat mir es ein alter Monsingore in den frühen 1990er Jahren erklärt. Er hat auch bei der REstaurierung der Münsterkirche es für richtig erachtet wenn die Rückseite weiterhin nur wenig bis gar nicht bearbeitet worden ist...
Gerade die katholische Kirche wußte immer gut mit Geld umzugehen - und warum sollte dann aus Gründen der Ersparnis nicht die Rückseite nur grob bearbeitet verbleiben