Ja französisch - das Mle. 1886 Lebel
Zum neuen Infanteriegewehr 1886, System Lebel (das erste Armeegewehr der Welt für raucharmes Pulver) wurde auch ein neues Bajonett eingeführt, das Mle. 1886, bei den Soldaten, den "Poilus" auch "Rosalie" genannt. Es hatte eine Klinge von kreuzförmigem Querschnitt und ein Ganzmetall-Gefäß mit Parierhaken.
Das erste Modell hatte eine innere Befestigung für den Griff, die von außen nicht sichtbar war.
Das zweite Modell hatte dann eine Griffbefestigung, deren Verschraubung am Griffende sichtbar war.
1915 wurde beschlossen, den Parierhaken fortfallen zu lassen, da er im Gewirr des Stacheldrahtes nur behinderte. Dies führte zum Modell 1886-15, bei dem auch noch der Drücker vereinfacht wurde.
Dieses Modell haben wir hier vor uns.
Es wurden sowohl Haken von alten Bajonetten entfernt, als auch die Neufertigungen ohne Haken produziert. Insgesamt gab es 3 verschiedene Griffmetalle für das Lebel-Bajonett. Das ursprüngliche ist Weißmetall bzw. Neusilber. Das 1886 1. Mod. gibt es nur mit Neusilbergriff. Das 1886 2. Mod. gibt es sowohl mit Neusilber- als auch mit Messinggriff. Das 1886-15 gibt es mit Neusilber-, Messing- und Stahlgriff.
Hier: Messinggriff.
Die Hersteller der Lebelbajonette sind an den Präfixen der Seriennummern zu erkennen, was aber nicht ganz einfach ist, da diese in Schreibschrift sind. Auf dem Foto ist es leider nicht zu erkennen bzw. lesbar...Die Bedeutung der Präfixe nach 1870-71:
1. Manufacture Nationale d'Armes de Châtellerault (MAC) -> A,B,C nach 1874 auch D,E
2. Manufacture Nationale d'Armes de Saint Etienne (MAS) -> F,G,H,J,K,L,M,N,P,Q
3. Manufacture Nationale d'Armes de Tulle (MAT) -> R,S,T nach 1874 auch U,V
4. X -> bei der Prüfung abgelehnte Waffen, nur für Ausbildungszwecke
5. Z -> Bajonette, die als reine Seitenwaffe, ohne Gewehr, getragen wurden
Quelle: (Sigges' Bajonette (sigges-bajonette.de)