Beiträge von emil17

    Eine Spreize ist es schon mal nicht, weil dann die Mechanik anders wäre.

    Damit hat man in vornehmeren Haushalten in Bayern die Weisswürste beim Zutzeln festgehalten? Oder man könnte es verwenden, um Kochwürste aus der Suppe zu fischen und beim Tranchieren festzuhalten.

    Was immer es ist, es gehört nicht zu den unentbehrlichen Haushaltgegenständen.

    Von der Schreinertechnik her, Schwalbenschwanzzinkung, Rückseite nur mit dem Schropphobel, könnte das Teil so alt sein, wurde aber auch lange später noch so gemacht. Man kann auf den Bildern nicht sehen ob die Sichtseiten hand- oder bereits maschinengehobelt sind.

    Bemalung ist dilettantisch.

    DIe jahreszahl ist durch ausgesägte und aufgeklebte (angenagelte?) Ziffern hervorgehoben, so als wolle der Verschönerer damit das Alter als Wertsteigerung extra hervorheben.

    Bei Exemplaren aus der Zeit ist die Jahreszahl entweder im gleichen Stil wie eine Inschrift, meist Name und Sinnspruch, gemalt oder eingekerbt. Auch entsprechen diese Ziffern im etwas klobigen Stil eher denen, die man in Jahreszahlen der Münzen des 19. Jahrhunderts sieht. (z.B. Querbalken und bauchiger Unterteil der 7!)

    Hallo liebe Experten,

    dieser Stuhl lag lange bei mir auf dem Estrich, vermutlich ein Sperrgutfund. Nun habe ich ihn wieder reaktiviert und möchte ob der doch etwas unüblichen Bauart wissen um was es sich handelt und wie der zeitlich einzuordnen ist. Haben diese Verbindungen der Beine unten, verstärkt mit aufgeschraubtem Eisen, einen besonderen Zweck?

    Der Sitzrahmen sowie die geschweiften Beinverbinder unten sind aus Nussbaum, Rest entweder Nussbaum oder dann Buche.

    Ich vermute Fabrikware aus dem 19. oder frühen 20. Jhdt.

    Danke!

    Ich kenne solche Kisten mit Firmenaufdrucken vor allem als Weinkisten. Damit wurden sich regelmässig wiederholende Warenbezüge an Einzelhändler oder Filialen erledigt. Diese Kisten haben meist am Boden zwei Querhölzer, die in eine gleiche Kiste passen, damit sich diese Kisten problemlos stapeln lassen.

    Diese mehrweg-Transportkisten sind robuster und sorgfältiger gefertigt als die früher ebenfalls weitverbreiteten Einweg-Transportkisten.

    Eine weitere Variante davon sind die sogenanten Botenkisten. Diese waren sehr kräftig gebaut, an den Ecken mit Eisen beschlagen, niumeriert und konnten mit einem Vorhängeschloss abgeschlossen werden. Damit wurde vom regelmässig fahrenden Botenwagen Rohmaterial zu den Heimarbeitswerkstätten und die fertige Ware zurück zum Auftraggeber geführt. Die Numerierung hatte unter anderem auch den Zweck, dass diese in der Herstellung teuren Kisten nicht von den Leuten als Aufbewahrungskisten für private Zwecke abgezweigt werden konnten, weil die Warenkontrolleure der Auftraggeber genau wussten welcher Heimarbeiter welche Kisten bekommen hatte.

    Diese Heimarbeiter wurden von den Auftraggebern, die eine Monopolstellung hatten, oft auf eine Weise ausgenützt, die heute unvorstellbar und verboten ist. So mussten diese Kisten wie auch der Fuhrlohn von den Heimarbeitern bezahlt werden, natürlich zum vom Auftraggeber festgelegten Preis.

    Dazu gibts auch wieder Geschichten, etwa warum die alten Botenwagen mit Pferdezug besser waren als die neumodischen Lastkraftwagen: Manche Fuhrknechte waren dafür bekannt, dass sie unterwegs ab und zu eins über den Durst getrunken haben. Die Pferde wussten aber selbst, wohin es ging, so dass dann ein Pferdewagen mit einem seinen Rausch ausschlafenden Fuhrmann bei der Fuhrhalterei oder vor einer regelmässig angefahrenen Kneipe angekommen sein soll.

    Es gab früher überall Kistenfabnriken. Das Spezialwerkzeug um zugenagelte Transportkisten zu öffnen war das Stemmeisen: Sieht aus wie ein kräftig gebauter Stechbeitel, hat aber eine beidseitig ballig geschliffene symmetrische Schneide, die nicht scharf zu sein braucht; so wie eine Holzspaltaxt. Das Werkzeug wird mit einem Hammer zwischen Kiste und Deckel getrieben. Damit kann dieser angehebelt und mit Hammer und Nageleisen ausgenagelt werden, ohne die Kiste zu beschädigen. Heute wird der Begriff Stemmeisen oft für die schneidenen Stechbeitel für Holzbearbeitung verwendet.

    Ähnlich wie die Holzkiste ist auch dieses Werkzeug aus dem Alltag verschwunden.

    Heute werden dafür genormte Stapelkisten 60 x 40 cm aus Plastik verwendet, für Einwegverpackungen hat sich Wellpappe durchgesetzt.

    Wer sich für solche Truhen interssiert: Eine Dissertation zum Thema mit vielen Beispielen von "Bauerntruhen" (s. Anhang, Katalog)

    Solche Objekte sind inzwischen sehr leicht und für wenig Geld auch in guter originaler Erhaltung zu finden. Es waren damals oft Massenartikel und, neben dem Sonntagskleid, oft das einzige Möbel im Besitz der Dienstboten. Es gab ganze Dörfer, die sich auf die Herstellung und Bemalung solcher Truhen spezialisiert hatten.

    Später ist diese Art Truhe als Aufbewahrungsmöbel im Wohnbereich durch Schränke und Kommoden verdrängt worden, wohl weil diese viel bequemer im Alltagsgebrauch sind.

    Diese Werkzeuge sind von der Form her sehr konservativ und über Jahrhunderte gleich gebleiben. Ich habe solche aus dem Wallis, brauche auch (selten) noch eines. Zum Anspitzen von Pfählen und zum groben Zurichten von Konstruktionsholz für Reparaturen von Schuppen und dergleichen funktioniert es sehr gut, auch wenn man mit einer modernen Kettensäge schneller ist.

    Man beachte, dass die Schneide im Gegensatz zu Spaltbeilen und solchen zum Bäume fällen asymmetrisch geschliffen ist, genau wie bei einem Stechbeitel. Der Stiel muss schief zur Flucht des Beils stehen, damit man sich die Werkzeughand nicht verletzt. Entsprechend gibt es Varianten für Linkshänder, wie auch bei Sensen.

    Falls es noch aktuell ist: Die Last wird ja wegen dem gekürzten Aufhängerohr nur durch die Klemmwirkung der Schraube (M4?) übertragen.

    Das ist bei dem schweren Teil grenzwertig.

    Falls du eine Werkstatt hast:

    Nimm das Hängerohr ab, und bohre oben am Ende quer genau zentrisch ein Loch mit Durchmesser der Klemmschraube in das Hängerohr. Entgraten.

    Nun kannst du die Klemmschraube soweit in das eben gebohrte Loch hineindrehen, dass sie durch die Rohrwand hindurchgeht, aber das Kabel nicht klemmt. Hält wesentlich besser.

    Vielleicht noch darüber nachdenken, dieses Rohr an den Schutzerdekontakt anzuklemmen, wenn dieser im deckenanschluss vorhganden ist?

    Hallo zusammen,

    habe die bei einer Hausräumung bekommen.

    Ich finde sie unpraktisch, weil man nicht sieht was man trinkt, deshalb die Frage ob das weg kann oder ob es für irgendwen von Interesse sein könnte.

    Höhe ca. 12cm, Durchmesser oben ca. 7 cm, keine Singnatur oder Herstellermarke erkennbar. Es ist in der Glasmasse schön rubinrot gefärbt und, soweit ich als Glas-Laie das beurteilen kann, nicht geblasen sondern in eine Form gepresst oder gegossen worden. 6 Stück vorhanden.

    Die Gläser sind wohl einige Jahrzehnte in einem Haushalt in der Schweiz gewesen.

    :) Neugierig, wie ich nunmal bin, habe ich sofort "Käferschnecken" nachgeschaut...........Das sieht sehr gut aus, lieber emil17. Chapeau!

    Und, neugierig, wie ich nunmal bin, möchte ich jetzt liebendgerne wissen, woher Du die Käferschnecken kennst. Sammelst Du Fossilien, oder bist Du Weichtierexperte?

    Habe mal Zoologie im Nebenfach gehabt. Diese Tiere sind, wie Trilobiten, Nautliden, Hufeisenkrebse und so weiter sehr altertümliche Formen und deshalb interessant, weil es sie schon seit Hunderten von Millionen Jahren gibt.

    Ähnliches gibt es auch bei Pflanzen, nur sind dort Fossilien seltener.

    Alt und deshalb interessant passt doch zu diesem Forum, weiter begründen muss (und kann) man es nicht.

    Solche Dinge muss man aber real sehen könenn, um sie zu beurteilen ... deshalb ist ein Sammlungsbetreuer eines naturgeschichtlichen Museums schon die richtige Adresse dafür.

    Hallo zusammen,

    heute aus der Metallschrottmulde gezogen:
    Walliser Zinnkanne

    Höhe Fuss bis Deckel 20 cm, Bauchdurchmesser 10 cm.

    Die Dinger sind nicht gerade selten. Meist ist irgend ein Vereinsjubiläum oder ein erreichter Platz bei einem Wettbewerb auf dem Kannenbauch eingraviert. Ich nehm den Zinnkram immer mit wegen dem Metallwert, aber die hier scheint etwas älter zu sein. Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus?

    Sie scheint aus einer Hausräumung zu stammen, dem Beifund entprechend war das eine alte Wohnung.

    Abgesehen von dem abgebildeten Stempel und der Gravierung auf dem vorderen Teil des Deckels ist weiter gar nichts vorhanden.

    Der Stempel ist etwas bgenutzt, auch die Beschriftung im vorderen Teil des Deckels wurde wohl mit einer Stahlnadel von Hand eingeritzt und scheint mir von der Schrift her etwas altmodisch zu sein.

    Kann jemand etwas über den Hersteller und das mögliche Alter sagen?

    Ach ja, und wie reinigt man so etwas von innen?

    danke!

    Oh, danke. Da war ich also nicht ganz falsch.
    Ich nehme an, zum Querpressen von Flächenware, wie Tisch- oder Türblättern, um sich die erforderlichen Zwingen mit grosser Maulweite zu ersparen?
    Also das, was sich Leimknecht nennt?

    Es gab die Bugholzmöbel (z.B. die Thonet-Stühle), wo Massivholz heiss gedämpft und dann gebogen wurde. Dafür war offenbar das leicht verfügbare Buchenholz besonders geeignet.
    Die gebogenen Formstücke für Türen usw. wurden jedoch meist in einer Schablone verleimt, aussen eine oder mehrere Schichten Furnier, innen schmale Leisten aus Fichte oder Pappel.

    Spindel ist im unteren Ende drehbar
    Endstück hat scharfe Kanten
    bewegliches Teil hat stark abgerundete Kanten
    Ich frag mich gerade, ob es zu einer Vorrichtung gehören könnte, womit man die Formstücke für die früher sehr beliebten Möbel mit geschweiften Türen oder Seitenstücken in die Form gedrückt und dann verleimt hat.

    Aus Hausräumungsschrott ...
    Der Schlüssel fehlt
    Ich vermute, das stammt so aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ?
    In unserem Haus aus dieser Zeit, wo einiges noch erhalten war, hatte es so ähnliche Schlösser an den Türen. Die meisten davon waren allerdings derart abgenutzt, dass man sie nicht mehr wirklich benutzen konnte.

    Liebe Leute,
    hab das neulich aus Räumungsschrott gezogen.
    Es war eine ganze Kiste voll.
    Die Kurbel passt auf den Vierkant am Ende der Gewindespindeln. Diese haben im Querschnitt rechteckige Gewindegänge, wie etwa bei besseren Schraubzwingen. Das trapezförmige Metallteil am anderen Ende ist drehbar an der Spindel befestigt.
    Länge etwa 15 cm
    Ich vermute, es war irgendwas zum Klemmen oder Pressen, aber was?