Ich kenne solche Kisten mit Firmenaufdrucken vor allem als Weinkisten. Damit wurden sich regelmässig wiederholende Warenbezüge an Einzelhändler oder Filialen erledigt. Diese Kisten haben meist am Boden zwei Querhölzer, die in eine gleiche Kiste passen, damit sich diese Kisten problemlos stapeln lassen.
Diese mehrweg-Transportkisten sind robuster und sorgfältiger gefertigt als die früher ebenfalls weitverbreiteten Einweg-Transportkisten.
Eine weitere Variante davon sind die sogenanten Botenkisten. Diese waren sehr kräftig gebaut, an den Ecken mit Eisen beschlagen, niumeriert und konnten mit einem Vorhängeschloss abgeschlossen werden. Damit wurde vom regelmässig fahrenden Botenwagen Rohmaterial zu den Heimarbeitswerkstätten und die fertige Ware zurück zum Auftraggeber geführt. Die Numerierung hatte unter anderem auch den Zweck, dass diese in der Herstellung teuren Kisten nicht von den Leuten als Aufbewahrungskisten für private Zwecke abgezweigt werden konnten, weil die Warenkontrolleure der Auftraggeber genau wussten welcher Heimarbeiter welche Kisten bekommen hatte.
Diese Heimarbeiter wurden von den Auftraggebern, die eine Monopolstellung hatten, oft auf eine Weise ausgenützt, die heute unvorstellbar und verboten ist. So mussten diese Kisten wie auch der Fuhrlohn von den Heimarbeitern bezahlt werden, natürlich zum vom Auftraggeber festgelegten Preis.
Dazu gibts auch wieder Geschichten, etwa warum die alten Botenwagen mit Pferdezug besser waren als die neumodischen Lastkraftwagen: Manche Fuhrknechte waren dafür bekannt, dass sie unterwegs ab und zu eins über den Durst getrunken haben. Die Pferde wussten aber selbst, wohin es ging, so dass dann ein Pferdewagen mit einem seinen Rausch ausschlafenden Fuhrmann bei der Fuhrhalterei oder vor einer regelmässig angefahrenen Kneipe angekommen sein soll.
Es gab früher überall Kistenfabnriken. Das Spezialwerkzeug um zugenagelte Transportkisten zu öffnen war das Stemmeisen: Sieht aus wie ein kräftig gebauter Stechbeitel, hat aber eine beidseitig ballig geschliffene symmetrische Schneide, die nicht scharf zu sein braucht; so wie eine Holzspaltaxt. Das Werkzeug wird mit einem Hammer zwischen Kiste und Deckel getrieben. Damit kann dieser angehebelt und mit Hammer und Nageleisen ausgenagelt werden, ohne die Kiste zu beschädigen. Heute wird der Begriff Stemmeisen oft für die schneidenen Stechbeitel für Holzbearbeitung verwendet.
Ähnlich wie die Holzkiste ist auch dieses Werkzeug aus dem Alltag verschwunden.
Heute werden dafür genormte Stapelkisten 60 x 40 cm aus Plastik verwendet, für Einwegverpackungen hat sich Wellpappe durchgesetzt.