Frage zur Wertermittlung

  • Briefmarken ... schönes, aber recht "anstrengendes" Hobby.

    ...

    Nicht ganz wie die Jungfrau zum Kinde, habe ich eine in meinen Augen ernsthafte, seit mindestens 1956 akribisch aufgebaute und nach Durchsicht recht vollständige Sammlung Briefmarken vor dem wegschmeißen gerettet. D-Land & Österreich mit allem Drum & Drann plus ein wenig interessante Verzierung.

    "Die sind doch sowieso nichts mehr Wert. Das lohnt die Mühe für Euch/Dich nicht."

    ...

    Habe im Internet auch auf verschiedenen Plattformen grob recherchiert.

    Dort aber im Ganzen nichts vom Umfang und Qualität vergleichbares gefunden.

    Hier natürlich fast jeden Artikel gelesen.

    Auch im Vergleich zu aktuellen Einzellots auf einzelnen Leuchtturmseiten ist so nicht möglich. Meine Seiten sind "schöner"

    Qualität der Marken würde ich bis auf einzelne Lückenfüller als überdurchschnittlich bezeichnen. Viel sehr schöne und auch besondere Stempelungen.

    Viele Expertisen und auch Kaufnachweise dabei.

    ...

    Habe im Moment nicht wirklich die Zeit, mich angemessen damit zu beschäftigen.

    Und irgendwo hinbringen möchte ich zur Zeit nicht.

    Ich habe aber das Gefühl, dass der Zugang dieser Sammlung, meinen Spielraum bei meiner Hausratsversicherung übersteigt.

    Für einen groben Überblick habe ich mir einen Michel 2019/2020 besorgt, der die Hauptsammlung ohne die speziellen Sachen abdeckt.

    ...

    Das ist doch noch wie früher mit dem groben Richtwert für den Wert, als Abschlag auf den Michel der ja i.d.R. durchschnittliche Erhaltung darstellen soll?

    Wie hoch ist der denn auf den obigen Katalog? Womit könnte man rechnen?

    Pi x Daumen 80-90% Abschlag auf Einzelmarken / Sätze.

    Gibt es da bei den obigen Sammelgebieten Deutschland und Österreich von Anfang an, Ausreisser (nach oben)?

    Wie sieht da das bei Versteigerung / Verkauf an Händler als ganze Sammlung aus?

    Ab wann (Vollständigkeit / Sammelgebiet / Zustand) lohnt es sich vom Verkaufswert?

    Grüße Georg

    • Offizieller Beitrag

    :) Lieber Georg,

    mein Onkel versuchte die große Sammlung meines Großvaters, der als Postamtmann seine Berufszeit verbracht hatte und dessen Sammlung sich besonders auf das alte deutsche Reich bezog, an professionelle Händler in Köln und Frankfurt

    zu veräußern. Mein Onkel hatte noch selbst dazu gesammelt und u.a. Preziosen aus dem 19. JAhrh.,Briefe mit Wetterdaten, gesammelt, die per Postreiter noch zum Wetteramt gebracht wurden. (kenne mich mit dem Spezialvokabular dieser Materie nicht aus)

    Die Händler blätterten die vielen Alben der Sammlung Großvater/Onkel blitzschnell durch, schauten NUR auf die Seiten, wo sie die wenigen wirklich wertvollen Marken zu finden hofften, die natürlich, da Opa und Onkel keinen Goldesel hatten, nicht vorhanden waren, und verloren blitzschnell jegliches Interesse.

    Da junge Leute keine Briefmarken mehr sammeln, ist der Markt überschwemmt. Der Michel zeigt nur Vergleichswerte für den Tausch auf. Seine Preise sind für den Verkauf nicht maßgeblich. soweit meine Einlassungen zum Thema und nun habe ich die Marken und weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Mein Onkel hatte sogar Marken zur Spekulation gekauft, Bistum Berlin, Mitte 50iger Jahre, Ausgabe ca. NUR 2 Millionen. also kleine Auflage. Onkel kaufte sie bogenweise und hatte später jede 100dertste Marke in seinem Besitz. Der Michel reagiert überhaupt nicht .......keine 10 Pfennige. jetzt habe ich die Bögen im Tresor liegen und sie sind immer noch nichts wert.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    Fragen über Fragen die sich derzeit sehr viele Menschen stellen.

    Ich persönlich sehe den Markt für Briefmarken schon seit langem, als sehr schwierig an. Der Preis richtet sich nach Angebot Nachfrage und Zustand der Marken und den Michelkatalog-Preis kann man getrost vergessen.

    Kurz gesagt kann man folgendes heute feststellen (nachstehendes gilt nicht für einzelne Marken der frühen Philatelie bis etwa 1900 und besondere Fehldrucke oder ähnliches) bezogen auf Sammlungen ab 1945:

    Angebot: Sehr hoch. Weil es noch sehr viele auch gute Markensammlungen in deutschen Haushalten gibt. Briefmarkensammeln war das Sammelgebiet Nr.1 schon im Kaiserreich bis etwa Ende der 70iger Jahre. War systematisiert und organisiert ( von der Post gepuscht) und anerkannt. Nahezu jeder Junge hat gesammelt (auch ich) und viele sind dabei geblieben (ich nicht). Wirklich seltene Marken gab und gibt es nicht und die verschwanden schnell in öffentlichen Sammlungen. Die Auflagen waren sehr hoch und (Papier ist geduldig) beliebig erweiterbar. Daher auch das Ausweichen auf Fehldrucke und Nebengebiete wie Stempel und Ganzsachen usw. die noch etwas an Seltenheit garantieren.

    Nachfrage: sehr niedrig: Ein radikaler Gesellschaftswandel u.a. durch neue Medien und sozialpolitische Strömungen ließen das Interesse an dem Sammelgebiet erlahmen. Das begann schon in den 60iger Jahren und setzte sich rasant fort. Heute will kaum noch ein Kind Briefmarken sammeln, den Wissenszuwachs den wir seinerzeit aus dem Beschäftigung mit den Marken zogen bekommt man heute umfangreicher und schneller aus dem Internet und den Medien. Mit Entstaatlichung der Post 1995 wurden auch die Sammler in eigenen Reihen ( sehr viele Philatelisten kamen aus den eigenen Reihen der Post) weniger. Briefmarken als Geldanlage ist spätestens nach der Wende als tausende von Alt-Sammlungen auf den Markt kamen kein Thema mehr. Dazu eine Vielzahl an Fälschungen ( Papier ist geduldig) und Verfälschungen. Briefmarken wurde tatsächlich zum Hobby für Rentner und Greise. Es werden heute kaum noch Briefmarken gesammelt Junge Menschen wissen nichts mehr mit der ererbten Sammlung anzufangen und die biologische Uhr tickt.

    Fazit wenn das Angebot sehr hoch ist und die Nachfrage sehr niedrig werden die verbleibenden Käufer sehr wählerisch und die Preise fallen. Wiederverkäufer werden im Einkauf noch wählerischer und bieten kaum noch was für aus ihrer Sicht Massenware.

    Heute erzielen nur noch überdurchschnittlich gute erhaltene, seltene und komplette Sammlungen oder Einzelmarken einen Preis der aber meist unter dem liegt was die Sammlung und der Aufbau gekostet hat. Der Michelwert ist da nicht mehr ausschlaggebend. Die Katalogmacher sagen ja selber im Vorwort das es sich um die "im oberen Preissegment des Fachhandels üblichen Verkaufspreise" handelt die für Marken von in der Regel allerhöchster Qualität gelten. Bei Marken ab 1955 müssen ungebrauchte Marken postfrisch und falzlos sein, eine Falz (bis in die 80iger Jahre gängige Aufbewahrungsmethode) bedingt schon einen Abschlag von 60 % usw. Preise für fälschungsgefährdete Marken gelten nur wenn diese BPP geprüft sind usw.

    Ich bin weder Händler noch Experte für Briefmarken aber ich arbeite bei einem Versicherungsmakler. Ich kann dir sagen: Deine Hausratversicherung wird dir den Wiederbeschaffungswert ersetzen und dabei nicht nach ideellem Wert ( "aber die hat mein Opa schon gesammelt" ) oder subjektiven Ansichten ("meine Sammlung ist schöner") entschädigen, sondern dir den Marktpreis bieten der im Netz oder bei Auktionen feststellbar ist und damit müsstest du innerhalb der Entschädigungsgrenzen für Wertsachen (Achtung - da zählen dann aber andere Dinge dazu und die sind von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich ) gut aufgehoben sein.

    Beispiel: hier mal ein aktuelles Angebot bei Ebay

    Bund 1949 bis 2000 komplett mit Posthorn Serie in 6 Lindner-T-Alben = 500 EUR Sofortkaufangebot!

    Wenn du es wirklich genau wissen möchtest bleibt dir aber nichts anderes übrig als den Weg zum Sachverständigen anzutreten und ein Wertgutachten für deine Sammlung anfertigen zu lassen. Das kann dann auch zu Versicherungszwecken als Besitznachweis und Grundlage für Entschädigungsverhandlungen dienen. Darin sollte der Zustand der Sammlung dokumentiert und ggf. einzelne Exemplare die selten sind fotografisch festgehalten sein und der Sachverständige sollte natürlich anerkannter Prüfer der Materie sein. Kostet allerdings auch Geld.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    mein Konvolut an Briefmarken habe ich schon vor Jahren für ein Appel un Ei verscherbelt. Interessant, aber die Feinheiten waren nichts für mich und sie brauchten auch viel Platz. Besonders wenn man etwas an Wert liegen haben möchte. Ein bekannter Antikhändler aus Berlin kauft die nur noch zentnerweise zu kleinen Preisen und sie dann mit etwas Gewinn an die mittlerweile sehr alte Kundschaft zu verkaufen. 300 Kg an Briefmarken sind da noch in kleiner Posten, oft kauft er mehr als eine halbe Tonne Briefmarken mit Alben.

    Gruß Chippi

  • Mein Vater sammelt nach wie vor, ich habe die letzten Jahre auf verschiedenen Portalen Briefmarken geschenkt für ihn eingesammelt. Meist sind es Verlassenschaften wo die Erben Anfangs glauben viel Geld damit machen zu können und am Ende des Tages will weder ein Händler noch ein Privater was dafür geben.

    Nur noch ganz rare Stücke, die dann auch in den "kompletten" Sammlungen Fehlen und Fehlprägungen erzielen mitunter nennenswerte Beträge.

    Werte, die im Markenkatalogen genannt werden, sind meist auch Schall und Rauch....

    Silvia

    bekennender Uhrenmessi

  • Vielen Dank für das ausführliche Feedback

    Ja, das mit den Feinheiten ist wohl so eine Sache, für die man sich dann angemessen Zeit nehmen sollte, falls das dann wirklich von monetären Interesse ist.

    Für meine BRD + B-West Sammlung und rudimentär DR, vergleichbar der obigen in den Lindnerordner hätte ich hier nicht gefragt. Die habe ich nur noch aus Nostalgie ...

    Meine Frau hätte das von ihrem Vater schon alles weg geschmissen.

    Bei der dazu gekommenen Sammlung, ist BRD+B-W eher "liebloses" Beiwerk. Zusammen mit neuem Österreich ab 1945 "nur" 5 von rund 24-25 vollen Leuchtturmalben. Auch die Zeit des Grüßaugust macht nicht viel aus. Wobei auch da sind schon besonders interessante Stücke (Olympiade 1936) dabei, die bei Händlern mit 500-900 Euro über die Theke gehen. Und wenn das nur 15-20% ein Verkauf von privat wäre.

    Prüfzeugnisse sind ja durchaus nicht wenig vorhanden. Auch über "Fehlkäufe" wie, Marke zur Instandhaltung an zwei Ecken repariert.

    Vollständigkeit des Restes ab ungefähr 1850, incl. aller Nebengebiete. Habe mal in meinen alten Katalog aus Anfang der 1990´ger und aktuell im Internet nachgeschaut. Das ist sehr überschaubar, was da noch an einzelnen Marken/Abarten/Farbvarianten noch fehlt. Die großen Fehldrucke mal außen vor.

    Ich habe auch mal wieder echtes preußisch blau bei einem geprägtem Druck gesehen. Schön.

    Das juckt mir schon ein wenig in den Fingern, die Alben "vollständig" zu machen. Teilweise schon die Taschen für vorgesehen.

    Doppelte gibt es in 10-15 normalen Alben.

    Müsste mir im Zweifel die Zeit für ausführliche Begutachtung nehmen. Mit Markenzustand im Internet vergleichen und 50% abziehen!?

    Die ersten Seiten der ganz alten Marken habe ich mir angesehen. Eigentlich immer sehr schöner Schnitt, maximal berührend, keine angeschnittenen und überwiegend klare Stempel. Keine Beschädigungen. Viele Vollstempel mit erkennbaren Ortsnummern, auch in besonderen Formen & Farben.

    Sobald mit Zähnung, diese bis auf ganz wenige Lückenfüller ohne Beschädigung und mindestens im schönen Zustand. Mint würde ich woanders sagen.

    Zustand der Ganzsachen ebenso. Bis jetzt unter circa 100 Stück nur zwei mit Falz gefunden. der Rest auch von hinten ok.

    Problem für mich ist, das ein großes Gesamtinhaltsverzeichnis fehlt.

    Für die Versicherung einmal seitenweise abfotografieren, Inventur, Zustand, aktuellen Wiederbeschaffungswert anhand aktueller Auktionen schätzen, abgeben und auf Reaktion warten. Falls keine kommt, sind die Sachen gegen zufälligen Untergang gut versichert.

    Alternativ bei Auktionshaus anfragen.

    Markt wird immer kleiner für so was ...

    In wie weit sind die Auktionen wie z.B. bei Catawiki authentisch / real ?

    Grüße Georg

  • ...ich habe vor ca. 3 Jahren die Sammlung meines Schwiegervaters aufgelöst (Österreich, Jahrgänge ab 1950, postfrisch) und kann die zuvor gemachten Aussagen mehr oder weniger bestätigen.

    Relativ einfach waren die Lindner Ringbinder, Einsteckblätter usw. zu verkaufen, für den Inhalt gab es kaum Erlös.

    Am besten ließen sich die ab 2002 erschienenen Euro-Marken aufbrauchen, die konnte ich als Frankierung für Paketsendungen 1:1 verwerten ;)

  • Mein Vater sammelt nach wie vor, ich habe die letzten Jahre auf verschiedenen Portalen Briefmarken geschenkt für ihn eingesammelt. Meist sind es Verlassenschaften wo die Erben Anfangs glauben viel Geld damit machen zu können und am Ende des Tages will weder ein Händler noch ein Privater was dafür geben.

    Nur noch ganz rare Stücke, die dann auch in den "kompletten" Sammlungen Fehlen und Fehlprägungen erzielen mitunter nennenswerte Beträge.

    Werte, die im Markenkatalogen genannt werden, sind meist auch Schall und Rauch....

    Viel Geld ist immer relativ.

    Ich verfüge über nicht viel Bares.

    Und ich erwarte sicher keinen 5 stelligen Eurobetrag als Erlös, außer ich würde auf was wirklich Außergewöhnliches stossen.

    Davon gehe ich aber nicht aus.

    Aber ein eventuell 4-stelliger Erlös ohne zu großen Aufwand wäre doch schön.

    Meine Hausratversicherung (Unterpunkt Sammlungen) deckt zur Zeit nix zusätzliches mehr. Muss sowieso da nachbessern. Ist mal wieder Zeit.

    Bin da ein Schisshase geworden.

    Habe die mir wichtigsten Möbel/sonstigen Sachwerte mit Fotos und Wertschätzungen/Belegen meiner Versicherung eingereicht.

    Möchte da im Schadensfall klare Fronten mit wenig Angriffsfläche für Diskussion.

    Auch eine Liste und ein paar Fotos des guten Zustandes des modernen Antiquariat, wie auch triviale aktuelle Herz-/Schmerz-Taschenbücher (oder Fachliteratur zu Münzen) ist im Schadensfall bares Geld wert.

    Mehr als die meisten denken ;)

    Und realistisch gesehen, ist für meine Frau / Kinder so eine Liste unter Umständen auch von Wert.

    ...ich habe vor ca. 3 Jahren die Sammlung meines Schwiegervaters aufgelöst (Österreich, Jahrgänge ab 1950, postfrisch) und kann die zuvor gemachten Aussagen mehr oder weniger bestätigen.

    Relativ einfach waren die Lindner Ringbinder, Einsteckblätter usw. zu verkaufen, für den Inhalt gab es kaum Erlös.

    Am besten ließen sich die ab 2002 erschienenen Euro-Marken aufbrauchen, die konnte ich als Frankierung für Paketsendungen 1:1 verwerten ;)

    Nun gut, ihr warnt mich vor brotloser Kunst / übertriebenen Erwartungen.

    Alben leer verkaufen ... wie bei manchen alten Gemälden/Drucken ... da ist oft ja der Rahmen mehr wert, als der "Inhalt".

    Das macht unter Umständen wohl Sinn.

    Hier schwieriger, da der Großteil der Alben mit den alten deutschen / österreichischen Marken (1850-1950) incl. teilweise auch der umfangreichen Nebengebiete Individualdrucke von Leuchtturm sind. Wohl für diese Sammlung nach der Vorstellung des Sammlers gemacht. Für etwas anderes nutzen erscheint mir da schwierig.

    Ja, ab 2002 Marken noch nutzen.

    Ich / Wir arbeiten drann. Das alleine sind ja schon mehrere Hundert Euro.

    Lose "Wurfware" sowie Doppelte aus der Sammlung schon in Nutzung. Musste noch nix aus den Alben holen.

    Mit dem W-D/Ö Rest incl. O-D ab 1960 kann man Wände tapezieren ... da gehe ich mal von aus.

    Wobei die Marken als Lückenfüller, die Flächen mit den Erstagsbriefen!

    Paketversand mit Marken frankiert, leider seit gut einem halben Jahr mit DHL nicht mehr möglich. Auch nicht für 1 Euro mehr.

    Für mich schon Schade. Ich habe insbesondere Pakete immer gerne schön bunt frankiert ;)

    Nur noch für "Briefe", incl. Warensendungen möglich.

    Ich investiere demnächst mal einen freien Nachmittag und Abend und verschaffe mir mal einen genaueren Überblick (Quantität & Qualität) über die Sammlung.

    Danke und Grüße

    Georg

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ja, das mit den Feinheiten ist wohl so eine Sache, für die man sich dann angemessen Zeit nehmen sollte, falls das dann wirklich von monetären Interesse ist.

    Für meine BRD + B-West Sammlung und rudimentär DR, vergleichbar der obigen in den Lindnerordner hätte ich hier nicht gefragt. Die habe ich nur noch aus Nostalgie ...

    Das klang ja in deiner ersten Beitrag nicht so aber du schreibst ja das du auch ältere Marken (Altdeutschland?) hast und wohl auch ein paar "Raritäten".

    Der einfachste Weg ist wenn du deine Alben und -kisten zusammenpackst und nacheinander zu 3 verschiedenen, seriösen, Briefmarkenhäusern fährst. Die sollen die Alben durchsehen und sagen was zu erzielen ist und ob es lohnt die Sachen bei einer Auktion anzubieten. Die drei Ergebnisse bewertest du dann anschließend. Ist das Ergebnis akzeptabel: weg damit an den Höchstbietenden. Willst du behalten: hast du zumindest einen Versicherungswert. Die Sachen selbst zu bewerten und dann auch noch einzeln, wo auch immer anzubieten ist sehr zeitaufwändig und bringt am Ende nichts. Der "Abrieb" der sich aus dem niedrigeren Ankaufspreis ergibt wiegt die Arbeits- und Zeitersparnis auf.

    Das größte Risiko für eine Briefmarkensammlung im Privathaushalt ist heute nicht das Einbruchdiebstahlrisiko sondern der Brandschaden gefolgt vom Leitungswasserschaden...Diebe schleppen sich nicht mit Briefmarkenalben ab...allenfalls der Vandalismusschaden bei einem Einbruch fällt noch ins Gewicht, wenn die Einbrecher aus Frust wegen zu geringer Beute die Markensammlung über die gesamte Wohnung verteilen und die Toilette runterspülen.

    Ein Verzeichnis von Antiquitäten und Sammlungen mit Bilddokumentation anzulegen ist immer eine gute Sache nicht nur für die Hausratversicherung sondern vor allem für die Erben. Fotos dazu helfen sehr und auch die Hinweise auf Highlights.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • :thumbup:

    Ok, Termin machen und selber zu 3 Briefmarkenhäusern hinfahren.

    Bei der Begutachtung anwesend sein, ... liest man immer. Ist das so gemeint, wird das so gemacht?

    Die blättern nur durch und verschaffen sich eine Übersicht?

    Damit ich nicht ganz unwissend da hin gehe, die A-Häuser schreiben sowas in der Richtung von Mindestwert 1.000-5.000 Euro. Die meinen sicherlich nicht den Katalogwert. Wonach bemessen die denn sowas?

    Bewertungen persönlich gewichten.

    Gut, der Weg wird es wohl werden.

    Durchsehen, ggf. gegen kleine Kostenpauschale ist das Eine.

    Zum Anderen allgemein die Frage, was es Kosten würde einzelne Briefmarken (5-10 Stück) von einem auf dem Gebiet vereidigtem Gutachter prüfen zu lassen?

    Da bin ich trotz kleiner Recherche noch zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen.

    Geht das nach Katalogwert oder Pauschale?

    Ja, deine Ausführung zu den Versicherungen kann ich zu 100% bestätigen.

    Wasser-, Brand-, Vandalismusschäden sind dann oft direkt Totalschäden.

    Toilette runterspülen ist da harmlos.

    Und wie geschrieben, meine Frau praktiziert die kölsche Grundregel "Kenne ma net, bruche mer net, fott damit!", sehr konsequent.

    Gute Liste (mal sehen wie weit ich komme) mit $$$ Schätzung, Beschreibung und Absatzort. Dann weis sie zumindest was Sie weg wirft oder verschenkt ;)

    Und die Liste am besten nicht in der Wohnung aufbewahren. Papierform halte ich nicht für einen Fehler.

    ...

    Unter Umständen macht auch hier, viel Klein ein Groß.

  • Ohne Vorwissen irgendwo mit den Alben hinzugehen, erscheint mir bei mir nicht angebracht.

    Briefmarken werden in etwa wie andere Kunstwerke gehandelt.

    Und sicher nicht "nur" bei "alter" Kundschaft!

    Und bei Briefmarkensammlungen ganz besonders wichtig: Man muss wissen, was da vor einem liegt!

    Je nach Sammelgebiet nur im Groben, aber sobald es in einen 3-4 stelligen Verkaufsbereich (für einzelne Stücke oder ein Album) geht, ziemlich genau.

    Bei den sehr beliebten Sammelgebieten BRD und Österreich ab 1949 ist das ziemlich einfach und überschaubar. Auch für einen Laien.

    Vor 1949 ist das sehr von dem dann speziellen Sammelgebiet abhängig.

    Die Wertangaben im Michelkatalog sind wie früher, sehr wohl bei einem Verkauf als Bewertungsrichtschnur maßgeblich.

    Nur bilden die nicht den jeweils individuell möglichen, privaten Verkaufswert deiner Postsachen direkt ab!

    Das ist ausführlich auch im Einleitungsteil eines Michelkataloges recht anschaulich logisch und ausführlich erklärt.

    In Kurzform auf den ersten Seiten des Verlagsverzeichnis des Herausgebers

    https://www.briefmarken.de/images/PDF/2020/Verlagsverzeichnis-2020-2021.pdf

    Daraus ergibt sich auch, warum die oben beschriebene Spekulation (Verknappung des Marktes bei einer Marke - 10% aufgekauft) eben nicht geklappt hat, bzw. wohl so wie beschrieben, von Anfang an aussichtslos gewesen ist.

    Und in dem Zusammenhang wissenwert, dass eigentlich alle Marken unterhalb einer bestimmten Bewertung nur als "Beifang" betrachtet werden sollte und einzelnen eigentlich gar keinen Verkaufswert von Privat darstellen.

    Sowie das die Bewertung ** postfrisch nur ein Oberbegriff ist, welcher noch differenziert wird.

    Es scheint i.d.R. so und da hat sich in 40 Jahren nichts geändert, dass eine etwas ernsthaftere Briefmarkensammlung, im gesamten sowie dann auch in Teilgebieten oft aus 85-95% quantitaver Ausschmückung mit einem Wert von 5-20% des Gesamten.

    Umgekehrt machen dann 5 bis max. 15 % der Marken sehr oft > 85% des Gesamtwertes einer Sammlung aus.

    Auch im bekannten Posthornsatz (hatte damals mal von einem Wert von > 20.000 DM gehört ... heute max. 2.500 Euro) sind eigentlich nur 3-4 von insgesamt 16 Werten für den Gesamtwert des Satzes interessant.

    Auch so ein Punkt ist die vorhandene Dokumentation einer Briefmarkensammlung. Die ist manchmal und meist unvollständig in eventuell vorhandenen Katalogen oder eventuell mit Bleistift unter den Marken in erst einmal mehr oder minder kryptischen Abkürzungen notiert.

    Wobei solche Anmerkungen von einem Sammler i.d.R. "wertvollere" Stücke in der Sammlung, nicht bevorzugen!

    ...

    Auch wenn es oft stimmt, don´t judge a book for his cover, gilt das i.d.R. bei Briefmarkensammlungen meiner Meinung nach nicht.

    Sobald Vordruckalben vorhanden sind, lohnt eigentlich immer ein Blick hinein und über das Sammelgebiet / einzelne Marken.

    Falls selbsgestaltete Seiten in solch einem Album, besonders dann mit oben beschriebenen Beschriftungen vorhanden sind, dann halte ich die Wahrscheinlichkeit schon für größer, etwas Besonderes zu finden.

    ...

    Wert ... Michel-Wert ... möglicher Verkaufswert ...

    Zumindest Internet suggeriert, alles mit Deutschland und Österreich ab 1850, einschließlich aller zugehörigen Nebengebiete geht immer.

    Östereich ab 1960 bis 2001, insbesondere Postfrisch ist bis auf wenige Ausnahmen sehr undankbar. Tolle Marken, tolle Motive, riesen Auflage für Sammler. Durchaus möglich das dann für 2-3 rand volle Vordruckalben << 150-200 Euro geboten werden.

    Echt gelaufen gestempelt (keine Schmuckstempel) sieht das aber schon ein wenig anders aus! Und bei älteren Jahrgängen u.U. ganz anders.

    BRD ebenso vom Wert zu betrachten. Wobei dort bis 1960 schon einige vom Wert her interesante Marken dabei sein können. Den Posthorn ** den ich persönlich nur schön gestempelt habe, mal ausgenommen.

    Dann habe ich mir mal meine eigene alte BRD-Sammlung incl. W-Berlin (1949-1991), hauptsächlich postfrisch, aber auch gestempelt angeschaut.

    Die auch nicht ganz vollständig, aber von recht guter durchschnittlicher Qualität ist.

    Dafür musste ich mir dann doch einen recht aktuellen Katalog besorgen.

    Empfehlenswert, auch wenn der etwas mehr kostet als die Standardausgabe ist der Michel Deutschland Spezial Band II ab 1949.

    Für Marken ab vor 1949 Band I.

    Gebrauchte Bücher sind auch ok, sollten aber nicht älter als +/-3 Jahre sein.

    Lohnen nicht wirklich, da meist nur 5-10% preiswerter als neue, aktuelle Exemplare.

    Zusammen in einem Angebot, habe ich die Bände I und II, mit einer Pinzette :) versandkostenfrei, für 69 Euro erstanden.

    Vorweg, lohnendes Invest.

    In der Standardausgabe ist eigentlich immer nur die billigste Sorte einer Marke aufgeführt.

    Das bringt nicht viel weiter.

    Die Spezialausgaben sind ausführlicher in der Beschreibung einzelner Marken. Varianten, Abarten, Besonderheiten und Plattenfehler sind dort jeweils sehr ausführlich dargestellt.

    Falls gewünscht, Fortsetzung folgt.

    Grüße Georg

  • Mein Vater sammelt nach wie vor, ich habe die letzten Jahre auf verschiedenen Portalen Briefmarken geschenkt für ihn eingesammelt. Meist sind es Verlassenschaften wo die Erben Anfangs glauben viel Geld damit machen zu können und am Ende des Tages will weder ein Händler noch ein Privater was dafür geben.

    Nur noch ganz rare Stücke, die dann auch in den "kompletten" Sammlungen Fehlen und Fehlprägungen erzielen mitunter nennenswerte Beträge.

    Werte, die im Markenkatalogen genannt werden, sind meist auch Schall und Rauch....

    ...

    Das hört sich ja schon nach zumindest quantitativ "mehr" an.

    Da würde ich mich gerne mal mit deinem Vater unterhalten, ob den da gar nichts dabei gewesen ist.

    Und wie er zumindest seine "guten" Stücke dokumentiert hat.

    ...

    Falls die oben angebotene BRD Sammlung von keinem großartig in kleineren Details durchgesehen wurde und von jemanden wie meiner Frau eingestellt wäre, wäre diese u.U. ein sehr gutes Angebot.

    Meint jemand das ein postfrischer Posthornsatz schon alleine einen Verkaufswert von über 1.000 Euro garantiert und bekommt "diesen Zahn" gezogen und stellt die Sammlung einfach so ein ...

    Manche verdienen mit dem Aufkauf und durchsortieren solcher Sammlungen ihren Lebensunterhalt. Was aber durchaus mühselig sein kann!

    ...

    Schall und Rauch ist relativ!

    Ab-, aber auch Zuschläge auf den Katalogwert waren auch früher schon gang und gäbe.

    Zugegeben, das ist eine Wissenschaft für sich und oft nicht auf ersten Blick nachvollziehbar, aber eigentlich recht logisch aufgebaut.

    Die Frage ist erstmal nur, welche Qualität habe ich selber und wie begehrt dieses Sammelgebiet ist.

    Georg

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