Heute stelle ich euch den Grund vor, wie ich zum Sammeln von religiösen Medaillen gekommen bin.
Vor ein paar Jahren haben meine Mutter, meine Schwester und ich unseren Keller aufgeräumt. Nach unserem Umzug von Wien hinaus aufs Land war nie die Zeit da alle Kartons und Schachteln auszuräumen. So kam es, dass wir noch einen ganzen Haufen von Dingen der Urgroßeltern und Großeltern gefunden haben. Unter anderem diese Stücke hier. Das schön gerahmte Bild zeigt den mährischen Wallfahrtsort Vranov u Brna (Wranau bei Brünn). Im Haus Nr. 25 wurde meine Urgroßmutter Maria Dvoracek geboren, welche in der dortigen Wallfahrtskirche "Geburt Mariä" 1908 meinen Urgroßvater Boleslav Laubenstein heiratete. Dieses Bild hängt zusammen mit weitern Wallfahrtsbildern heute in unserer Küche. Die frühbarocke Wallfahrtskirche ist gleichzeitig Klosterkirche für das Paulanerkloster Vranov und diente unteranderem dem Haus Liechtenstein als Familiengruft. Als Gnadenbild wurde und wird in Vranov eine aus dem 15. Jh. stammende Statue der Jungfrau Maria im Ährenkleid verehrt, welche zusätzlich in genähte Prunkgewänder gekleidet wird.
Was aber damals mein besonderes Interesse weckte, waren die religiösen Medaillen besonders auch wegen den familiären Bezug. Den broschierten Georg, das Stück mit der Sixtinischen Madonna und die Mariahilf-Medaille hatte mein Urgroßvater im ersten Weltkrieg als Glücksbringer mit dabei. Tja, und was soll man dazu sagen…. er hatte Glück, denn trotz eines Granatentreffers kam er wohlbehalten aus dem Krieg zurück.
Der goldene Anhänger aus Mariazell stammt von meiner Großmutter. In Mariazell hatten damals meine Großeltern geheiratet.
Die Medaillen auf dem unteren Bildteil hat mir meine Schwester nach dem Tod unserer Mutter geschenkt. Sie meinte, dass diese Stücke bei einem Numismatiker besser aufgehoben wären. Zu meiner großen Freude war unter diesem Sammelsurium auch tatsächlich ein Stück aus Vranov dabei, dass meine Urgroßmutter als Andenken an ihr Heimatdorf mit nach Wien genommen hatte.
Ich denke, dass es meine "Altvorderen" sehr freuen würde, dass ihre Andenken auch heute noch in Ehren gehalten werden.