Entrosten im Elektrolysebad

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte schon lange vor einige Dinge zu entrosten.
    Dies wollte ich nicht mit Entroster, Flex, Drahtbürste, Schleifschwamm machen. Tempus fugit ;) In der Wirkzeit kann man anderes tun oder lassen.
    Nun habe ich ein Elektrolysebad gebaut und als Probant eine 15cm langen Gleisschraube getestet.
    Auf den Bildern ist nun eine grüne Wanne zu erkennen.
    Das Bad besteht aus Wasser und Waschsoda und zwar auf 5 Liter Wasser ein Eßlöffel Soda.
    Eine Autobatterie 12V/55Ah dient als Energiequelle.
    Die rote Plus-Leitung geht zur Opferanode, die ich als Edelstahlband V2A / 1.4301 ausgelegt habe.
    Diese liegt fixiert auf dem Boden und ist mit einem Isolator (Kunststoffmatte) abgedeckt.
    Darauf liegt die Schraube mit der schwarzen Minusklemme im Bad.

    Dieses Stahlvolumen war nach 24Std fertig.
    Es floss ein Strom von ca.1 Amper. Batterie ist nicht leer.
    Verfärbt sich der Probant schwarz, klemmt man die Batterie ab und nimmt ihn heraus. Mit einer Edelstahlbürste bürstet man die Rückstände ab.
    Da das Stahlteil nun ungeschützt ist, bringt man zB Owotrol auf, ein glares Öl welches aushärtet, so bleibt oder überlackiert werden kann.

    DIES IST KEINE ANLEITUNG
    BEI UNWISSENHEIT KANN ES GEFÄHRLICH WERDEN.

  • Es handelt sich um einen sogenannten Redoxvorgang, Das Fe3+ der verrosteten Schraube geht im gepufferten Milieu der Hydrogecarbonat-LSG zur Kathode rüber um da drei Elektronen aufzunehmen. als Konkurrenzreaktion nimmt das Eisenkation drei Hydroxyl OH gruppen auf und bleibt in Lösung, im Prinzip läuft der Vorgang so lange wie das Soda als Elekrolyt in ausreichender Menge vorhanden ist. Würde man ewig Soda zugeben würde sich sogar die Schraube auflösen.

    • Offizieller Beitrag

    Danke dir für die Erklärungen.
    Von der Redoxreaktion hatte ich schonmal gehört.
    Aber im Detail lege ich mir da die Karten.:confused::)

    Als nächstes Objekt nehme ich mal ein altes Schloss auseinander.
    Wichtig für mich ist die Zeitersparnis und der Grad des Erfolges.
    Wenn das Sinn macht werde ich das von Fall zu Fall anwenden.

  • Einen schicken Kasten hast du dir da gebastelt! Das mit der Matte ist ne gute Idee.
    Ich hab das auch schon probiert, mit einem Eimer, Batterieladegerät und einem Edelstahl-Topfdeckel als "Opfer". Habe aber deutlich mehr Soda verwendet, vorher gabs irgendwie zu wenig Reaktion.
    War aber auch mehr (zu viel?) Wasser und ein größeres Objekt mit mehr Rost, ein ausgegrabener Ochsenschuh.
    Knifflig fand ich dann bei weiteren Tests die richtige Dauer, ein anderes Teil hat es mir dann über Nacht zerfressen.

    Aber Spaß macht sowas auf jeden Fall!

    Viele Grüße
    Fux

  • Einen schicken Kasten hast du dir da gebastelt! Das mit der Matte ist ne gute Idee.
    Ich hab das auch schon probiert, mit einem Eimer, Batterieladegerät und einem Edelstahl-Topfdeckel als "Opfer". Habe aber deutlich mehr Soda verwendet, vorher gabs irgendwie zu wenig Reaktion.
    War aber auch mehr (zu viel?) Wasser und ein größeres Objekt mit mehr Rost, ein ausgegrabener Ochsenschuh.
    Knifflig fand ich dann bei weiteren Tests die richtige Dauer, ein anderes Teil hat es mir dann über Nacht zerfressen.

    Aber Spaß macht sowas auf jeden Fall!

    Viele Grüße
    Fux


    Ja einfach geil was Res da gemacht hat !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    Dein Resultat ist wirklich beeindruckend.
    Allerdings hört sich die Anleitung dazu ganz schön gefährlich an.:D
    Hast Du's schon mal mit Oxal- Säure ausprobiert?
    Ich denke, das ist etwas ungefährlicher als mit Ströme zu arbeiten und man kann das Resultat beeinfluusen, indem man den Gegenstand aus der Säure nimmt , natürlich mit Gummihandschuhe.;)

  • Ich hatte mal in den 70er Jahren mit dem Metalldetektor ein System K98 gefunden, da hab ich die Lyse in nem aufgesägten Kanalrohr gemacht. Als Kathode hatte ich Edelstahlwolle auf dem Boden. Das System hing an Glasstäben von oben in die Rinne. Wasser mit DRANO als Elektrolyt. Zersetzungsspannung 1.4 V

  • Hallo,
    Dein Resultat ist wirklich beeindruckend.
    Allerdings hört sich die Anleitung dazu ganz schön gefährlich an.:D
    Hast Du's schon mal mit Oxal- Säure ausprobiert?
    Ich denke, das ist etwas ungefährlicher als mit Ströme zu arbeiten und man kann das Resultat beeinfluusen, indem man den Gegenstand aus der Säure nimmt , natürlich mit Gummihandschuhe.;)


    Wenn du Natriumoxalat auflöst als Elektrolyt musste doch auch Strom anlegen oder? Da stinkts dann aber a bisserl nach Ameisensäure oder ?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du Oxalsäure benutzt, brauch man kein Strom anlegen.
    Je nach verrostung machst Du eine Mischung, 1: 10, oder stärker.
    Das Wasser färbt sich dann gelb.
    Das ist normal.
    Hin und wieder nimmt man das betreffende Teil aus dem Bad und spühlt es mit klarem Wasser ab.
    Je nach Zustand des Teils entweder weiter oder wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist, ab in destiliertes Wasser um die Säure zu neutralisieren.
    Ich habe es mal auf dem Balkon gemacht und kann mich an keinen Geruch errinnern.
    Selbst anhaftene Farbe, die unter dem Rost ist, kommt wieder zum Vorschein.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nochmal etwas im Web gekramt und dieses gefunden.
    Es scheint mir eine aufschlußreiche Erklärung zu sein.

    Aber auch den Hinweis gebe ich unter Vorbehalt weiter!!

    Hier wird auch deutlich was passiert wenn man als Elektrolyt Kochsalz, Säuren oder ähnliches verwendet.
    http://www.holzwerken.de/museum/links/elektrolyse.phtml

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