Ulmer Schrank ? ca. Alter ? Fassadenschrank

  • Es gibt ja nur immer die Möglichkeit ja oder nein, aus der Zeit, oder Historismus.Deshalb muss sich die Sendung schon im Hinblick eines Wiederverkaufes rechtseindeutig festlegen
    Das die sich trotz einem Heer von Restauratoren im Hintergrund schwer taten und das auf das dünne Mittelfunier reduzierten finde ich schwer nachvollziehbar.
    Das Funier des mittleren Feldes ist mit Sicherheit schon einige Male überschliffen worden.Die anderen Funiere sind da wichtiger und nicht die stilistisch jüngsten Elemente.
    Fazit: Ottomeyer wird Kunsthistoriker sein, und muss wie ein staatlich vereidigter Sachverständiger zwangsweise Zweifel auf einen Punkt reduzieren.
    Wir haben den Schrank anhand der Fotos bewertet und wie der Ottomeyer auch sagte wäre dann der Schrank vor ca 150 Jahren in dem Anspruch gebaut worden eine Original zu sein. Die Restauratoren selbst hätten hier bessere Aussagen gemacht, auch und speziell im Hinblick eines eventuellen Umbaus vom Zweitürer auf einen Eintürer.

    In Hessen ist der Dativ dem Genitiv sein Tod

  • Mein Eindruck, als ich den Beitrag gesehen habe war... da kommt ein Schrank in den Saal gerollt der wie ein barocker Ulmer Fassadenschrank aussieht, das gute Stück hat aber nur eine Türe... da war den Fachleuten sofort klar, sowas gabs in der Entstehungszeit dieser Stilrichtung nicht, also kann es auch nicht aus dieser Zeit stammen... jetzt muss man nur noch schnell etwas finden auf das man sich stürzen kann um diese Meinung zu bestätigen... das dünne Furnier.
    Auf weitere Merkmale wurde garkein Augenmerk mehr gelegt, lediglich beim öffnen der Türe wurde ein kurzer Blick ins Innenleben geworfen und festgestellt, dass Schloß Bänder usw. ja wirklich alt aussehen... aber wie es eben bei den studierten Fachleuten meistens gilt, auch hier "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" somit ist hier einfach nur alles so gemacht als ob.

    Ich frage mich jetzt, warum ein Schreiner der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts soviel Kunsthandwerk ans Tageslicht legt und dabei den Korpus des Stückes völlig stümperhaft zusammen schustert. Seitenwände und Rückwand unterschiedlich verbunden, Füße in leicht abweichenden Stellungen montiert... usw. ???

    Eine weitere Frage die Ihr mir vielleicht beantworten könnt, waren die Möbel des 19. einfach nur an die alte Stilrichtung angelehnt oder waren es damals schon Fälschungen bzw. Kopien mit denen man Käufer hinter das Licht führen wollte ? So müsste es ja dann im Fall dieses Stückes sein.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab mir nochmal in Ruhe die Bilder angesehen und bezweifele die Aussagen der beiden immer noch. Meiner Meinung nach spricht viel mehr für einen Umbau unter Verwendung alter Teile statt für einen Neubau des 19. Jh.
    Was mir ein Rätsel ist, ist warum sich ein Mann wie Ottomeyer (den anderen kenne ich nicht) nicht differenzierter zu dem Stück äußert, wenn sie es denn schon für die Sendung annehmen. Sachkenntnis hat der Mann zweifellos, daran gibt es keinerlei Zweifel.
    Die Grundeinschätzung ist natürlich richtig, es handelt sich letztendlich in Größe und Form um ein Möbel des Historismus.

  • Bei Kunst uns Krempel der Auftritt geprobt. Alles wird vorherbesprochen und ist wie in einer Show geprobt. Im Studio sind Fragen und Antworten aufeinander abgestimmt.
    Also wird das Objekt vorher examiniert und man einigt sich auf eine Linie eine Aussage auf die es dann hinausläuft. In der Sendung gibt dann keine widersprüchliche Diagnosen und Meinungen - das verunsichert den Zuschauer.
    Man wusste das der Schrank und generell alle Umbauten aus der Zeit äußerst schwierig zu beurteilen sind - den schrank hat man natürlich nicht zerlegt- wegen der Haftungsgefahr.
    Die Problematik des Rückbaues eines Zweitürers hatten wir angesprochen.Ich bin immer noch der Meinung, dass hier originale Partien aus der Zeit um 1680 zur Verwendung kamen.
    Historismuskopien sind vom Korpus immer anders, etwa wie Gründerschranke.
    Zum Thema Totalfälschungen aus dem Historismus:
    Es war damals, ohne Rückgriff auf die Informationsquellen der heutigen Zeit, für Sammler aus dem Bildungsbürgertum, fast unmöglich eine zeitgenössische Fälschung zu entlarven.
    Hatte man Geld, sollte das Möbel natürlich immer grandioser sein, als alles bis dahin gekannte. Da auch der Fälscher nur beschränkte Informationen hatte, flossen hier dann auch nie dagewesen Stilelemente ein.
    Jedoch je schlichter die Fälschungen waren, desto eher noch heutzutage die Chance beim Anfänger oder Gelegenheitskäufer als Original durchzulaufen - richtig gefährliche Fälschungen kommen aber nur bei Renaissancekabinetten aus dem Pariser Becken vor.

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