Mit meinem Adventskalendertürchen heute sprenge ich mal ganz frech den Rahmen und stelle euch etwas eher Künstlerisches vor. Immerhin hat unser Forum ja auch den Begriff „Kunst“ im Namen.
Bekanntermaßen bin ich begeistert von allem, was aus Silber ist. Da liegt es doch nahe, dass ich selbst auch mal mit dem Werkstoff arbeite, statt immer nur wie Smaug auf dem Silberhaufen zu sitzen.
Also ging es zu einem Silver Clay-Workshop. Was das ist? – Eine Modelliermasse, die nur aus Feinsilber, organischem Material und Wasser besteht, vergleichbar mit Ton. Das Gramm kostet 2,60€, was natürlich nicht ganz so günstig ist. Insgesamt habe ich 15g verarbeitet.
Mein Ziel war es, ein Schmuckstück in Tentakelform zu erschaffen, da mir die in den Shops angebotenen Schmuckstücke entweder nicht gefallen, zu teuer sind oder aus billigem Chinamaterial gefertigt sind.
Schritt 1: Modellieren
Das „rohe“ Silver Clay ist weiß wie Ton und lässt sich ähnlich verarbeiten. Anschließend muss das Werkstück schon mal ordentlich vortrocknen, damit sich das enthaltene Wasser später im Brennofen nicht mit Wums und Karacho ausdehnt. Kurz vor dem Brand bohre ich noch ein Loch mit dem Handbohrer hindurch.
Schritt 2: Brennen im Brennofen bei ca. 600-800°C (keine Fotos, stellt euch einfach einen kleinen Brennofen vor) Die Masse nimmt durch das Brennen um etwa 10% ab, was vor allem beim Anfertigen von Fingerringen, Ösen, Öffnungen dringend zu berücksichtigen ist.
Schritt 3: Abkühlen der gebrannten Werkstücke unter kaltem Wasser
Schritt 4: Das Werkstück ist noch immer weiß wie Kalk und muss nun erst einmal herzhaft gebürstet werden, damit das Feinsilber seine schöne weißsilberne Farbe erhält. (Farbe wie auf den Blattohrringen)
Schritt 5: Mein hochglänzender Tentakel sieht einfach zu neu aus. Ich möchte ihn aber etwas abgeranzter, nur die Saugnäpfe sollen glänzen. Also wird das Silber wieder geschwärzt und erneut nach Gusto poliert.
Fertig.
Und 2018 werde ich mich an Copper Clay und/ oder Bronce Clay begeben. Das ist auch deutlich günstiger.