• Hallo,

    ich habe diesen Spiegel bei einer Haushaltsauflösung gesehen. Irgendwie geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin mir aber nicht sicher was ich dafür ausgeben kann. Könnt Ihr mir helfen? Wie alt mag er sein. Hinten ist er aus Holz. Sieht von hinten auch alt aus. Rechts hat er eine kleine Beschädigung.

    Ich bin für jede Hilfe dankbar.

    Schon mal frohe Ostern an alle. Gruß Ingo

  • Von hinten habe ich leider keine Bilder. Die Rückseite ist aus Holz. Sieht auf jeden Fall alt aus. Sogar sehr alt. Aber dahinter hat ja auch nie jemand sauber gemacht. Der Spiegel steht wegen der Aufhängung hinten ein wenig ab von der Wand.

    Was mir noch aufgefallen ist: Die ganzen Ornamente sind mit Metall unterlegt (Eisen oder vielleicht Blei). Deswegen ist die beschädigte Stelle auf der rechten Seite auch nicht abgebrochen, sondern hängt noch schief am Spiegel.

    Würdest Du etwas zum Wert sagen?

    Nachtrag: Der Spiegel ist mindestens einen Meter hoch.

    Einmal editiert, zuletzt von gustav73 (13. April 2017 um 20:50) aus folgendem Grund: Nachtrag

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber gustav73,

    wenn man bei google "Wandspiegel Stil" eingibt, bekommt man (ebenso wie bei ebay) die nachgemachten Spiegel im Stile des Barock, Empire, usw. Dort kann man sehen, dass selbst nachempfundene Teile, wenn sie denn eine gewisse Größe haben, nicht unter 200,- € zu bekommen sind. Außerdem vermisse ich bei den Nachgemachten den Historismus. Vielleicht liegt das daran, dass es noch genug Spiegel aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhundert gibt. Barockspiegel sind reichlich zu haben. Aber Historismus?
    Deinen Spiegel kann ich, so wie Chippi, auch nicht richtig einschätzen. Ist er alt oder neu? Die Bronzierung kommt mir neu vor, aber, wie gesagt....nichts Genaues weiß ich nicht.
    Was ich sagen will, auch nachempfundene Spiegel kosten richtig viel Geld. Vielleicht wird dadurch die Forderung der Verkäuferin relativiert.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Hallo Winfried,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin mir ziemlich sicher, das es ein alter Spiegel ist und keiner von eBay/Baumarkt/Möbelmarkt. Ich habe leider kein Bild von der Rückseite. Da kann man das ganz gut erkennen.

    Die Verkäuferin möchte gerne 700 Euro. :cool: Uch bin mir nicht sicher wie weit ich Sie runterhandeln muß, um einenvernpnftigen Preis zu bezahlen.

    Gruß Ingo

  • Mir gefällt er auch, egal ob jetzt original oder nicht. wenn ich ihn unbedingt haben möchte, hätte ich maximal 200-250 Euro bezahlt. So hätte ich ihn vielleicht auch preislich eingeschätzt. 700 Euro sind für mich doch etwas abgehoben.

  • :D:D:D Nachdem sich ja unser Möbelfachmann derzeit vermutlich im Facebookexil befindet oder an der Lahn fischen ist, will ich eine hoffentlich richtige, stil- und zeitmäßige Datierung hier vornehmen.

    Meines Erachtens nach handelt es sich bei dem Stück um einen französichen Wandspiegel im Regencystil, also die Zeit zwischen 1800 - 1830 nach der Kaiserkrönung Napoleons. Bevorzugte Holzarten dieser Zeit waren Mahagony, Rosenholz und Ebenholz. Auch wurden Metalleinlagen Messing popular; sozusagen der Vorgänger der späteren französischen Boulle Einlegetechnik. Gold oder Vergoldung erfolgte in vielen Fallen nach dem japanischen Ormulu, also Goldimitation.

    Zum Wert kann ich nur soviel sagen, daß es zeitlich wesentlich spätere Kopien von Regencymöbel gibt, welche natürlich "relavitv" günstiger sind. Ich denke, so der Spiegel echt aus der Zeit stammt, er wohl ursprünglich im Antiquitätenhandel oder auf Auktion sehr teuer war; mich würde nicht wundern wenn wer in den 1960er Jahren gute 8,000.- Mark wenn nicht mehr hingeblättert hatte.

    Jeder Hinweis und wenn auch noch so klein, welcher auf den Ursprung bzw. Fertiger des guten Stücks zeigt, wirkt sich bei der Wertbestimmung sehr positive aus.

    Ein ausgesprochen schönes Stück welches ich am heutigen Markt in einem Antiquitätengeschäft um etwa Euro 800.00 voll restauriert sehen würde, so sich meine Einschätzung als korrekt erweisen sollte. Im Einkauf würde ich sicher nicht mehr als Euro 400.00 hinblättern, da Restaurierungsbedürftig.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

    Einmal editiert, zuletzt von Austroparts (14. April 2017 um 18:04)

  • Vielen Dank für die ausführliche Einschätzung. 400 Euro wäre auch das, was ich bereit wäre auszugeben. Wie gesagt: es ist auf jeden Fall ein altes Stück. Bis auf die eine Beschädigung im guten Zustand.

    Nun müsste mir nur noch die Verkäuferin ein wenig entgegen kommen.

    Ah ja: wie transportiert man sowas am besten? Einfach in den Kofferraum legen ist ja keine so gute Idee. Und so eine große Kiste / großen Karton wo der Spiegel (+Polsterung) reinpasst gibt es ja gar nicht. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Wenn Du, lieber gustav73,

    nicht noch zusätzlich einen 5Kg Vorschlaghammer und 200 Ziegelsteine im Kofferraum transportieren willst, spricht doch bei einem Transport des Spiegels alleine im Kofferraum nichts dagegen. Es sei denn, Dir fährt jemand hinten drauf und dann war der Spiegel halt sehr, sehr teuer. Aber daran wollen wir garnicht denken.
    "Mut zeiget auch der Mameluck, Gehorsam ist des Christen Schmuck":rolleyes:

    Liebe Grüße Winfried


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  • :) Also ich würde meinen Kofferraum entleeren und eine große Steppdecke reintun. Den Spiegel würde ich in die Steppdecke vorsichtig einwickeln. Wichtig ist, daß er ganz flach liegt. Da kann dann gar nichts passieren.

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  • Könnte ein überladener Historismus-Spiegel sein. Sieht aber so bronziert aus, das wäre unüblich zu der Zeit. Bilder von Hinten wären hier hilfreicher.

    Gruß Chippi


    Der Spiegel ist vom Stil Historismus, also hier Neobarock, auf von der Entstehung aber eher neuzeitlich, 80er Jahre. Die Farbe der Vergoldung und die Breite der Glasfacettierung , sowie die Farbe der Verspiegelung. Rückseitenbilder fehlen aus gutem Grund. Die Kiste ist neu. Der Chippi hatte das richtige Gefühl. Echte sind viel schöner Ebay ist voll damit.

    In Hessen ist der Dativ dem Genitiv sein Tod

    Einmal editiert, zuletzt von Dreiwirbel (19. April 2017 um 16:06)

  • Also ich denke auch, dass es ein Neuteil ist. Habe noch nie ein Historismus-Stück mit solcher Oberfläche gesehen und denke auch nicht, dass er nachträglich überstrichen worden ist. Außerdem sind selbst für den Historismus in seiner Hochblüte etwas zu viele unterschiedliche Elemente zusammengemixt.
    Andere Möglichkeit: Mein Vater hat früher galvanische "3D Kupferbilder" gemacht, also einen Gipsabguss angefertigt und hauchdünn galvanisch mit Kupfer ausgekleidet, dann den Gips raus. Wie er das genau gemacht hat weiß ich leider nicht aber die Oberfläche sah sehr ähnlich aus. Meine Frage also: Könnte es Metall sein?

    Gruß
    Willi

  • Na da gehen die Meinungen ja doch recht weit auseinander. Ich kann euch aber versichern das der Spiegel alt ist. Ich habe die Rückseite ja gesehen. Habe mir den Spiegel aber (leider) nur kurz angesehen.

    Die Rückseite ist aus Holz und sieht sehr alt aus. Auch die Aufhängung sieht sehr alt aus. Wenn es also ein neues Stück ist, dann hat jemand die Rückseite auf alt getrimmt. Aber wozu sollte man das tun, wenn es ein modernes Deko-Stück wäre?

  • Na da gehen die Meinungen ja doch recht weit auseinander. Ich kann euch aber versichern das der Spiegel alt ist. Ich habe die Rückseite ja gesehen. Habe mir den Spiegel aber (leider) nur kurz angesehen.

    Die Rückseite ist aus Holz und sieht sehr alt aus. Auch die Aufhängung sieht sehr alt aus. Wenn es also ein neues Stück ist, dann hat jemand die Rückseite auf alt getrimmt. Aber wozu sollte man das tun, wenn es ein modernes Deko-Stück wäre?

    der Preis ist überschaubar, ein Restrisiko ist halt immer. Aber du hast ihn gesehen und ich glaube das jetzt einfach und wünsche, dass du Recht hast. Es gehört auch immer ein bisschen Mut zum Kauf

    In Hessen ist der Dativ dem Genitiv sein Tod

  • Morgen Abend hatte ich einen Termin mit der Verkäuferin (könnte lider nicht eher) und nun hat sie mir gerade geschrieben, das heute jemand da war und ihn für Ihren Preis mitgenommen hat. Wir hatten uns schon auf einen Preis geeinigt, mit dem wir beide hätten leben können. So kann's gehen - ich kann also keine Bilder mehr nachliefern und ob alt oder nicht, werden wir wohl nicht mehr klären können.

  • Sei froh, dass du ihn nicht gekauft hast. Wir können zusammen mit dir einen gut erhaltenen originalen für kleines Geld finden. Dem Spiegel hab ich nicht getraut

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