SS-ZigarettenEtui Auschwitz Erkennungsdienst

  • Guten Tag.

    Ich erhielt von einem Bekannten, ich würde sogar Freund sagen, ein uraltes Zigarettenetui. Er wollte es entsorgen, weiss aber um meine vielfältigen Interessengebiete, u.a. die Historie betreffend.

    Es handelt sich um ein Etui mit Stanz-Gravur, in einem roten Samt-Säckchen mit SS-Stempel drauf.

    Gravur:

    Außen: Initialien "V" und "W", verschnörkelt ineinander.

    Innen:

    Nazi-Adler mit H-Kreuz im Griff.

    Text: "Aufseherin V. Wanda

    Erkennungsdienst

    Auschwitz || Birkenau "


    Nun folgende Fragen:

    Wer kann mir Näheres zu einer Frau "V. Wanda" sagen, die anscheinend im Erkennungsdienst im KZ Auschwitz-Birkenau gearbeitet hat?

    Ist das ein Replica? Anscheinend wurde EXAKT DIESES Stück (siehe Macken, speziell am Spiegel) bei ebay.uk verkauft.

    http://www.worthpoint.com/worthopedia/ww2-german-463212837

    Leider habe ich dort keinen Account. Kann jemand mir sagen, für wieviel es verkauft wurde?

    Hat soetwas einen Wert? Oder sollte ich es einem Museum vermachen?


    Ich bin KEINE Rechtsradikale oder sonstige Vertreterin der NS-Gesinnung!

    Gruß,
    Franka

  • Hallo Franka,

    meiner Meinung nach handelt es sich keinesfalls um ein zeitgenössisches Stück.
    Ergo wird sich auch kein Museum dafür interessieren. Einen Wert ? Vielleicht auf dem Trödelmarkt. :)


    Gruß, Umbra

    "Und auf das ganze Schlamassel gehört ein Grabstein mit der Aufschrift -Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu-"
    -Charles Bukowski-



    Suche alles über die Stadt Crimmitschau sowie eine originale Memellandmedaille

  • Den Beutel an sich. Gab es m.E. nicht. Auch eine Stanz-Gravur für solch eine Arbeit wäre mir neu. Du kannst freilich gern ein paar detaillierte Fotos hochladen, wäre eh günstiger als einen Link zu posten :)

    Gruß, Umbra

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  • Mom, ich lade mal ein paar Bilder hoch.
    Leider Handyfotos, aber naja. ;)

    Ob es Stanz-Gravur ist, ist eine reine Vermutung. Kann auch graviert sein. Ist es wohl auch.

    Dieses Sammlerstück dient einzig Handlungen der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlicher Zwecke (§ 86a Abs. 3 i.V.m. § 86 Abs. 3 StGB) und ist damit Zeitgeschichtlich auch für den Unterrichtsgebrauch an Schulen, Instituten bzw. musealen Präsentationen von Wichtigkeit.

  • :) Das Ding ist Mist. Die Gravur ist Gravograph Coursive; eine Schriftart, welche erst in den 50er Jahren erfunden wurde. Man findet Diese oft auf primitive Fälschungen. Ausschwitz-Birkenau ist Mist. Wenn schon, dann hätte es "AusschwitzII" heißen sollen. Das Etui ist Alpaca und vermutlich aus der Zeit. Das Säckchen und Stempel sind Mist.

    Tut leid, aber so ist es nun einmal....

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Das muss dir doch nicht leidtun.

    Es steht ja drauf: Auschwitz II Birkenau. Also das ist korrekt.

    Also ist die Gravur zu einem späteren Zeitpunkt auf ein Etui gefräst worden, welches aus der Zeit stammt?

    Gruß,
    Franka

  • ...Also ist die Gravur zu einem späteren Zeitpunkt auf ein Etui gefräst worden, welches aus der Zeit stammt?...

    :) Das ist korrekt. In Spezialforen tauchen oft gravierte Zigarettenetuis, Taschenuhren und dergleichen auf, wobei die ursprünglichen Stücke wohl aus der Zeit stammen, jedoch die Gravuren nachträglich zur "Wertaufbesserung" aufgebracht wurden. Wenn z.B. all die Besteckteile echt wären, welche als Gravur die Reichskanzlei, das Adlernest, "A.H." und vieles mehr drauf haben, dann geht die Stückzahl in die Tausende. Bei solchen Gravuren ist immer enorme Vorsicht geboten. Mit wenig Aufwand läßt sich aus einem alten versilberten Becher von WMF ein sündteurer Fliegerpokal machen.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

    • Offizieller Beitrag

    Wär ja fast was fürs Rätsel, wer findet die meisten Fehler. :D

    Grüsse
    Frank

    ***Alle von mir anhand von hier gezeigten Bildern oder Texten gemachten Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wieder, sie dienen lediglich zur weiterführenden Information, sollen keinesfalls eine Expertise ersetzen und sind immer ohne Gewähr.***

    :D Falls Sie mit dem Kleingedrückten einverstanden sind dürfen Sie nun gerne meinen Kommentar lesen. :D

  • RZM auf einem privatem Etui sagt doch alles........:D
    Drecksscheissenmüll !

    und dann noch ohne nummer . das macht kein sinn . gerne werden solche "fakes" im ausland verkauft , da vielen leuten das wissen und der geschichtliche hintergrund fehlt und dazu noch die sprachbarierre . andererseits konnt ich dadurch auf ebay uk und usa schon dinge schnappen , die ich hier nie bekommen hätte und schon garnicht zu dem preis . einfach weil die leute dort keine ahnung hatten was sie verkaufen. und um so ein spekulationsobjekt handelt es sich bei deinem etui . zu viele informationen und nicht zusammenpassend und nicht schlüssig .

    gruß hutschi

    ja ich sammle eierbecher und das ist gut so !

  • :) Ein bißchen Geschichte für Alle: Der Erkennungsdienst in Auschwitz behandelte eingehende KZ-Häflinge. Er wurde Ende 1940 bzw. Jan 1941 ins Leben gerufen. Erster Kommandant war SS-Hauptsturmführer Bernhard Walter und dieser Erkennungsdienst war im Block 26 im Erdgeschoss untergebracht. Aufgabe war es, Fotografien der Häftlinge zu machen und persönliche Daten aufzunehmen. Zu keiner Zeit waren dem Erkennungsdienst Frauen zugeordnet.

    Der Erkennungsdienst selbst war eine relative kleine Abteilung, welche nie mehr als 3-4 Räume belegte. Erst 1942 wurden die ersten weiblichen Aufseher in Auschwitz plaziert. Die Rekrutierung war nicht der SS untergeordnet sondern oblag einem SS-Hilfsprogramm. Ergo ist es absolut falsch nur eine der weiblichen Kräfte als "SS-Personal" zu bezeichnen. Keine weibliche Hilfskraft war im Erkennungsdienst tätig. Nur Männer.....

    Teil des Überlebens in einem KZ war für die SS zu arbeiten. Die vielfältigsten Professionen fanden sich dort und die Häftlinge fertigten auf Wunsch beste Qualität. Man denke nur an Allach und andere Dinge. Nachdem man den Neuankömmlingen Alles an der Rampe abnahm, hätte es keine Stammpersonal nötig gehabt, ein Alpacaetui maschingraviert zu haben. Wenn schon, dann ware es Handgravur auf gestohlenem Silber gewesen.

    Leider ist es jedoch so, daß bei Vielen das Hirn aussetzt, wenn sie auf Dinge des Dritten Reiches kucken. Und davon profitieren eben die Fälscher. Und wie in diesem Falle: Der Fälscher war ein Idiot.....

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

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