Extra für Winfried...

    • Offizieller Beitrag

    ... habe ich letztens diesen Krug mitgenommen (und auch, weil ich den Preis eher günstig fand :D )

    Höhe ca. 30 cm

    Gehe ich recht in der Annahme, dass der Krug in der zweiten Hälfte des 19. Jhdt. oder um 1900 hergestellt wurde ?

    Hatte der Krug einen Zinndeckel oder war das zumindest geplant ?

    Was kann man als Wert ansetzen ?

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Lieber Numis,

    hier würde ich anhand der Bilder die Mitte des 19. Jahrhunderts vorziehen. Du weißt, dass anhand der Bilder eine genaue Angabe eher schwierig ist, jedoch wage ich zu behaupten, dass das Ende des 19. Jahrhunderts nicht infrage kommt. Deinen schönen Krug verorte ich in den Westerwald. Hier ein Krug, etwas aufwändiger verziert, aber, so ich meine, aus gleicher Zeit:

    http://www.ebay.at/itm/Westerwald…EBKzsKLJEpcD9eQ

    Den Wert Deines Kruges würde ich mit 100,- € einschätzen.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Winfried,

    also doch ein Westerwälder :) Ich hatte schon "befürchtet", dass es irgendeine österreichische Töpferei war...

    Der geritzte Birnkrug vom ebay-Link für 120€ Sofortkauf sieht schon sehr ähnlich aus... Denke ebenfalls, dass die dann ungefähr aus gleicher Zeit stammen. und "um 1850" freut mich noch mehr als "um 1900" :)

    Das waren also wieder 2 sehr gut investierte Euros :D:-):D

    DANKE !!!

    • Offizieller Beitrag

    Das mit dem Henkelloch würde mich auch interessieren - ist das für die Montage eines Zinndeckels vorbereitet?

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Willi,

    schlimm nicht, aber ein Krug, der 1.ooo Kilometer von meinem Geburtsort hergestellt wurde, ist mir "fremder", als ein Krug, der vielleicht in nur 100 Kilometer Entfernung getöpfert wurde ;)

    Ausserdem wäre in Wien ein österreichischer Krug eher zu erwarten (auch wenn klar ist, dass die Westerwälder überall auftauchen)... Und schlussendlich kenne ich die Westerwälder in erster Linie mit der typischen blauen Bemalung.

    Noch eine weitere Frage zu dem Krug: Wofür wurden diese ursprünglich verwendet ?

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Dieser Krug wurde als Schankkrug genutzt für Apfelwein, Bier, Wein, Milch usw. Ob nun im Haushalt oder in der Gaststätte, wer weiß das schon.

    Mit dem Loch im Henkel konnte man den Zinndeckel fixieren. Kleine Krüge hatte 1 Loch, größere oft mehrere Löcher hintereinander. Die Löcher im Henkel wurden im 19. Jahrhundert bei ganz vielen Krügen angebracht, auch wenn erst einmal eine Deckelung nicht vorgesehen war. Das Loch in den Henkel vor dem Brennen einzustechen, war keine wirkliche Arbeit. Nach dem Brand ein Loch in den gesinterten Henkel einzubringen, war schlicht unmöglich. Die Härte von Steinzeug ist Euch ja bekannt.

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    :)

    Kann sein, lieber hutschi, muss nicht.
    Oft sind Verletzungen in diesem Bereich von leicht angebackenen Brennhilfen beim Brennen verursacht worden.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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    • Offizieller Beitrag

    :)

    Oft sind Verletzungen in diesem Bereich von leicht angebackenen Brennhilfen beim Brennen verursacht worden.

    Hallo,
    da hat Winfried Recht: mit dem Krug in der Hand ist es erkennbar, dass da irgendetwas beim Brennen in der Glasur hängen geblieben ist und nach dem Abkühlen mit leichter Gewalt gelöst wurde.
    Eine Stelle ist wohl im Gebrauch angeschlagen worden und minimal abgesplittert.

    Ich habe gerade mit Wasser getestet, der Krug hat ziemlich genau 3 L Fassungsvermögen.

    Ortho: Das war mehr Glück als Wissen. Einerseits hat er mir gut gefallen. Andererseits war mir klar, dass das kein bunt bemalter Touristenkram war. Drittens: 2 € sind ja wirklich keine Unsummen ;)

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Die Töpfer hatten zu allen Zeiten ziemlich genaue Vorstellungen vom Fassungsvermögen ihrer Gefäße. Sehr früh, ich denke mal im 14. - 15. Jahrhundert waren die einzelnen Gefäßtypen ziemlich gleichartig geformt (genormt).

    Bei den Siegburger Jakobakannen, wurde das Volumen mit einer Handquetschung des Bauches eingestellt (Wird vermutet, da viele Jakobakannen diese Quetschungen aufweisen). Die Größe und Krümmung der Außenwand der Gefäße wurde mit Außen-Schablonen am sich auf der Töpferscheibe drehenden unfertigen Gefäßes abgenommen. So konnte nach Bedarf gestreckt oder gestaucht werden. Wahrscheinlich wird das auch heute noch so gemacht.
    Hier ein Beispiel für eine relativ gering gequetschte Siegburger Jakobakanne:

    http://www.lorifactor.com/p927,p-021-jak…-stoneware.html

    Leider finde ich momentan nicht mehr Beispiele für diese Kannen mit Quetschung.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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